Michael Bach Urban Landscapes


Pressetext


Vernissage: Freitag, 23. Januar 2015, 18-22 Uhr
Ausstellung: bis 25. April 2015


Die Arbeiten von Michael Bach wurden Ende der 1980er Jahre der internationalen Kunstwelt durch die Ausstellung “Landschaften/Landscapes” im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf bekannt. Raimund Stecker lotete in ihr die Gegenwart und Zukunft des traditionsbehafteten Themas Landschaft aus und ludt dazu Michael Bach, Andreas Gursky, Axel Hütte, Michael van Ofen und Andreas Schön ein, ihre Perspektive auf neue Sichten zu zeigen.


Von Ende Januar bis Ende April 2015 zeigt die Heinz-Martin Weigand Gallery Arbeiten von Michael Bach aus den letzten 3 Jahrzehnten.


Michael Bachs Arbeiten zeigen Ansichten von Städten, Häusern und Gebäudekomplexen, geben Einsichten in Bahnhöfe und Baustellen. Von fotografierten Bildern ausgehend, bekommen die Ansichten auf eine urbane Kultur mit menschenleeren Straßen während des Malprozesses den Charakter von Modellstädten. Mit einer vermeintlich realistischen Malerei, deren vorgeformter Ausgangspunkt ein technischer Blick mittels Fotografie ist, gestaltet Bach neue ästhetische Ordnungsgefüge, die zu Ideallandschaften werden.

Weder die dokumentarische Darstellung, wie in der Architekturmalerei, noch ein Hyperrealismus interessieren den Künstler. Das Foto dient lediglich als Skizze.


In der Malerei entstehen neue und eigenkomponierte Dinge, die den scheinbaren Realismus unbelebt machen. Details, die von Bach als würdig erachtet werden, verdichten sich neu im Bild. Das Leben und die Menschen sind nur noch präsent in Form der gebauten Architektur, die damit zum Relikt wird.


Durch die Verwendung vorwiegend gebrochener Töne und die Rücknahme von Buntheit schafft Bach eine Atmosphäre von Weltfernem. So konstatierte Hans-Ulrich Obrist, als er Bachs Bilder mit der Theaterbühne von Paul Delvaux verglich.


Glatte Flächen wirken rigoros und anonym in seinen Bildern. Es geht Michael Bach um die Aspekte des Malerischen und um die heutigen Bedingungen und Möglichkeiten des Mediums Malerei.


Das städtische Leben mit seiner vermeintlichen Selbstverständlichkeit konstruiert Bach malerisch expressiv. Somit wird die Distanz zu den Dingen nicht räumlich, sondern atmosphärisch mit Hilfe der Malerei geschaffen.


Der tradierte urbane Lebensraum wird in Frage gestellt oder gar überspitzt gezeigt, öffentlicher Raum akzentuiert. Die neu geschaffenen Ansichten werden zu Kulissenbildern, eine stabile Unruhe geht von ihnen aus.

Martin Hentschel sprach von einer Welt ohne Lärm, die wie eine stillgelegte Welt funktioniert.


Michael Bach wurde 1953 in Sehma, Erzgebirge geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf von 1975 bis 1983, 1975-79 bei Norbert Tadeusz, Abteilung Münster, 1979-1983 bei Gerhard Richter. Meisterschüler bei Gerhard Richter. Bach lebt und arbeitet in Düsseldorf.