Nina Lola Bachhuber: Bankett


Vernissage: Freitag, 19. September 2014, 18-21 Uhr
Dauer der Ausstellung: bis 17. Januar 2015
Berlin Artweek 2014: Ausstellung bereits ab 17.9. offen


Ein Fest der Phantasmen


In ihren Zeichnungen und Skulpturen beweist Nina Lola Bachhuber ein sensibles Gespür für Materialien und detailgenaue Formen sowie deren ästhetische Verwendung. Unter dieser formal höchst präzisen Ebene aber schwingen traumhaft-surreale Anklänge, die psychologische Zustände als kunstvolle Verkörperungen von erstaunlicher Lebendigkeit evozieren. Vom 19. September bis 8. November sind Arbeiten der in New York lebenden Künstlerin Nina Lola Bachhuber in der Heinz-Martin Weigand Gallery zu sehen.


Nina Lola Bachhubers Werk umfasst skulpturale Installationen sowie Zeichnungen. Beide Arbeitsgruppen behandeln das Thema des Körpers – menschlich oder tierisch, fragmentiert oder überformt, bisweilen als abwesende Existenz. Stets entstehen so humoreske bis surreale Situationen mit außerordentlich lebhaften Akteuren. Die skulpturale Assemblage „Bankett” (2013) bildet das namengebende Zentrum der Ausstellung. Blutrotes Tuch, gesäumt von schwarzen Haaren ist mit Skeletten hölzerner Sonnenschirme sowie Vogel- und Sprungfedern besetzt. Eine rätselhafte Präsentation, die Assoziationen an ein Festmahl bietet, das – in feierlicher, möglicherweise gar kulthafter, obsessiver Absicht – von abwesenden Anhängern einer nicht zwingend archaischen Fetischkultur ausgerichtet wurde.

Anwesende Akteure tauchen in den monochromatischen, meist mit roter Tusche gefertigten Zeichnungen auf. Formal minutiös ausgeführt dirigiert in ihnen die Linie das Entstehen der Figuren. Diese kitzeln die Grenze zwischen Abstraktion und Figuration, bilden surreale Phantasmen und Transformationen zwischen Mensch und Tier. Dank des eher kleinen Formates wirken die Zeichnungen intim – und werden es umso mehr, sobald der Betrachter sich ihnen nähert: Unmittelbar präsentieren sich die – meist mit unverkennbar weiblichen, oft erotischen Zügen ausgestatteten – Gestalten und nehmen direkten Kontakt zum Betrachter auf. Mit ihren absurden Körpern scheinen sie sich in einem ekstatischen Tanz zu bewegen und den Betrachter in diesen wilden Reigen miteinbeziehen zu wollen. In ihrer Nähe zu Traumsequenzen oder Gestalten aus archaischen Kulturen eröffnet die mysteriöse Natur dieser Figuren eine eigenständige, lebhaft-lebendige Kosmologie und belebt das Fest der Phantasmen.


Nina Lola Bachhuber wurde in München geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sie lebt in New York.


Bachhubers Arbeiten wurden international u.A. ausgestellt im UCLA Hammer Museum, The Drawing Center, P.S.1/MoMA, Sculpture Center, Metro Pictures, Mary Boone and Lehmann Maupin Galleries, Dieu Donné in New York, The Moore Space, Miami;Gallery Min Min, Tokyo; Glasgow Sculpture Studios; The Museum of Ramat Gan, Tel Aviv; The 7th Mercosul Biennal in Porto Alegre, Brazil.


Ihre Arbeiten befinden sich in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York.