Pressetext Susanne Ackermann gusts and clouds


Vernissage: Freitag, 15. November 2013, 18-22 Uhr
Ausstellung: 16.11.2013 bis 8.02.2014
Geschlossen vom 20.12. bis 04.01.


Susanne Ackermann setzte sich seit Beginn ihrer künstlerischen Arbeit intensiv mit streng konzeptuellen, abstrakt-geometrischen Bildern auseinander. Inzwischen befasst sie sich in ihren meist großformatigen Leinwandarbeiten mit Mustern und Strukturen, die offene Denk- und Erfahrungsräume bilden – nicht zuletzt für subjektive Erinnerungen an Orte, Landschaften und Naturphänomene. Durch sich vielfach überlagernde lasierende Farbaufträge schafft Susanne Ackermann eine Tiefenwirkung, die ihre Arbeiten zwischen Bildfläche und Raum, zwischen Konkreter Kunst und poetischen Assoziationen oszillieren lässt.


Die Abstraktion in der Malerei Susanne Ackermanns resultiert weniger aus den rationalen Theorien der Moderne als vielmehr aus der Systematik ihres Arbeitens. Ihren Bildern liegt zunächst eine Festlegung von Bildformat und Arbeitsmaterial – wie Bildträger und Pinselstärke – zugrunde. Im Arbeitsprozess werden stark verdünnte Acrylfarben in bis zu 30 Schichten aufgetragen. Bildnerische Grundidee ist dabei nicht das Abbild von etwas Realem oder Geistigem; vielmehr werden Farbe und Form als autonome Einheiten begriffen. Dabei wird nicht die Welt abstrahiert, sondern von der Abstraktion auf die Welt geschlossen. Das Konkrete dieser Malerei resultiert damit aus der direkten Beziehung zwischen Material und Bildpräsenz.

Prozesshaft und rhythmisch entstehen so Serien von Bildern, deren Schichtungen und Überlagerungen komplizierte Räume bilden. Räume, die zu fluktuieren scheinen, deren Aufbau sich nur schwer ergründen lässt, die den Blick irritieren und Zeit für ihre Wahrnehmung einfordern. Dies klingt auch im Ausstellungstitel guts and clouds an: Im Zusammenspiel von Windböen und Wolken – einer treibenden Kraft und einem diaphanen Volumen – entsteht ein dynamischer Prozess, bei dem sich durch Raum und Zeit begrenzte Muster und Strukturen bilden. In der Malerei Susanne Ackermanns erfährt dieser Prozess keinen Stillstand: Durch die Vielschichtigkeit der von ihr geschaffenen Strukturen öffnen sich Räume, deren Ebenen sich in der Wahrnehmung des Betrachters – wenn auch verlangsamt – weiterhin stetig überlagern.


Die in Karlsruhe lebende Malerin Susanne Ackermann studierte an der dortigen Kunstakademie und war Meisterschülerin bei Prof. Erwin Gross. Neben zahlreichen Stipendien und Auslandsaufenthalten erhielt sie in den letzten Jahren Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim und Mainz. Im Jahre 2011 wurde sie mit dem Hanna-Nagel-Preis ausgezeichnet.